AGT Konzept Schule

Das Spektrum der Gewalt an Schulen ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten in vielschichtiger Weise eklatant gestiegen, so gaben etwa 1/3 der befragten Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Berliner Gesundheitsstudie 2002 an, dass sie sich gemobbt fühlen. Außerdem gaben 41 % der Befragten an, am Schikanieren von Mitschülerinnen und Mitschülern beteiligt gewesen zu sein. Gewalt in der Schule kann direkt (körperlich und verbal) oder auch indirekt (beispielsweise durch soziale Isolierung) erfolgen, sie kann auf dem Schulweg, auf dem Schulhof, im Klassenzimmer oder fortgesetzt in den virtuellen Weiten des Internets geschehen.

Die bislang bekannteste Form der Gewalt an Schulen war in der Vergangenheit die physische Gewalt, die sich in übergriffigen Verhalten wie Schubsen, Treten und Schlagen äußerte. Gegenwärtig erweitert sich das Feld der psychischen Gewalt unter Schülerinnen und Schülern, gegenüber den Lehrkräften wie dem pädagogischen Personal. Es sind längst nicht mehr sogenannte „harmlose“ Beleidigungen aus einem Streit heraus, die verletzend sind, sondern über längeren Zeitraum ausgeübte verbale oder nonverbale Attacken gegen Einzelpersonen oder Gruppen, die z. B. in Form von Mobbing oder Rassismus getätigt werden. Auch mediale Gewalt spielt eine immer größere Rolle. Durch die mobile Kommunikation, dem Handy, das  ca. 92 % der 12- bis 19 jährigen Kinder und Jugendlichen besitzen, und deren multifunktionalen Einsatz, ist dieses zwischenzeitlich zur „klingelnden Waffe“ geworden. Beispiele hierfür sind das Filmen von realen Gewaltszenen aus dem (Schul-)Alltag mit der Handykamera und die Weiterverbreitung über das Handy oder das Einstellen in soziale Netzwerke wie schülerVZ oder Plattformen wie youtube, die ein kinderleichtes Hochladen der Videos ermöglichen. Auch gezielte Beleidigungen etwa auf so genannten Pinnwänden auf Profilseiten in sozialen Netzwerken oder in einschlägigen Foren oder Blogs können die schulische Gewalt z.B. sogar anonym virtuell fortsetzen. Die Folgen für die Geschädigten, sind nur schwierig messbar, da diese meist nicht darüber reden, sei es durch Verunsicherung, Angst oder Schamgefühlen.

Im Bewusstsein der Lehrkräfte und dem pädagogischen Personal ist das Themenfeld schulische Gewalt tief verankert und jede Schule findet bei der Entwicklung von Schulprogrammen ihren eigenen Zugang im Umgang mit diesem Phänomen, trifft Regelungen, setzt auf kooperativen Unterricht und Streitschlichtungsprogramme. Aber die Handhabe wird immer schwieriger und ist oft zusätzlich nicht immer leistbar. Präventionsprogramme helfen an dieser Schnittstelle. Die schul-externen Trainerinnen und Trainer sind für den Umgang mit Gewalt speziell ausgebildet, sodass sich manche Hürde der Bereitschaft des sich Öffnens und des Wollens der Kinder und  Jungendlichen leichter meistern lassen als es im Schullalltag häufig möglich ist.

Das K O – Schultraining sieht sich innerhalb des Schulalltags als Angebot zum gewaltfreien Umgang miteinander, wobei sich dies nicht nur auf die Schulzeit sondern auch auf den Freizeitbereich der Kinder und Jugendlichen bezieht. Ebenso werden sie individuelle Wege des Umgangs miteinander lernen um sich eher couragiert einzusetzen und zu handeln, indem sie hierfür freiwillig die Verantwortung übernehmen.
Dabei ist uns wichtig, dass Gewalt oder Mobbing erst möglich wird durch viele Schülerinnen oder Schüler, die das Treiben hilflos, manchmal auch mit Genugtuung oder Abscheu betrachten, aber dazu schweigen. Wir fokussieren bei unserem Schultraining also nicht nur auf die Einzelpersonen, die Gewalt bzw. Mobbing aktiv betreiben, sondern auch auf die Möglichmacherinnen und Möglichmacher. In dem  K O – Schultraining Programm erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Handwerkskoffer mit Werkzeug, um von ihrem dissozialen Verhalten abzuweichen oder um zu einer Unmöglichmacherin oder einem Unmöglichmacher zu werden.

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